Register
Ut de Historie von Börgerende-Rethwisch
Es war einmal vor sehr langer Zeit ein wunderschönes Fleckchen Erde nahe der Ostsee, das noch keinen Namen besaß. Eines Tages überlegte sich ein recht schlauer und frommer Mann aus dem Kloster zu Doberan, dass man diesen Landstrich benennen sollte. Aber wie? Der Mann machte sich auf den Weg und wollte die Gegend genau erkunden, damit er ihr einen Namen geben könne. Langsam schritt er durch die Landschaft und sah sich um. Er ging von Nord nach Süd, von Ost nach West, er ging kreuz und quer und im Kreis. Die Sonne tauchte schon allmählich ins Meer und verschwand, aber er lief immer noch umher. "Nix außer Rede und Wisch hier", dachte der Mann bei sich und hielt plötzlich inne. Da lief er so schnell er konnte zurück und erzählte, dass er von Rede (Schilfrohr) und Wisch (Wiese) umgebene Ort fortan Redewisch heißt. Das geschah vor über 700 Jahren.

Zu dieser Zeit, genauer gesagt 1273, wurde das Doberaner Klosterdorf erstmalig urkundlich erwähnt. Übersetzen kann man den Namen des Ortes mit "Schilfrohrwiese" - Reet, Ried, Reed, Reth (Schilf) und Wisch (Wiese). Auch heute noch ist nachzuvollziehen, wie das Dorf zu seiner Bezeichnung kam. Um Rethwisch herum sind nur Wiesen, Wasser, und Reet. Ursprünglich erstreckte sich das Dorf bis zum Strand. Börgerende entstand erst nach dem 30jährigen Krieg im nördlichen Teil von Rethwisch, als sich dort 13 Bürger niederließen. Man nannte das Dorf "Börgerende" und die Einwohner dieses Dorfes "Kätner". Die Bewohner verdienten sich ihren Lebensunterhalt wie Tagelöhner. Kätner betrieben Schilfrohrwerbung und Fischfang. Die Rethwischer dagegen ernährten sich ausschließlich von der eigenen Landwirtschaft. Sie errichteten im Laufe der Zeit überall im Dorf große rohrgedeckte Bädnereien mit Scheunen und Ställen sowie niederdeutsche Hallenhäuser mit abgewalmten Rohrdächern. 1353 hatte das Bauerndorf eine kleine Kapelle, der ein Doberaner Abt vorstand und in den Jahren entstand eine neue Kirche aus Feld-und Backsteinen. 1707 bekam die Kirche einen hölzernen Glockenturm, der bis heute steht.
 

Website powered by maXign - 2012